Tausende Menschen aus der Ukraine befinden sich derzeit auf der Flucht. Ein Teil von ihnen wird auch Schutz und Hilfe in Deutschland suchen. Der Landkreis Nürnberger Land möchte diesen Menschen schnell und unbürokratisch helfen. Die Vorbereitungen laufen.
Durch den Einmarsch des russischen Militärs in der Ukraine wurde ein Flüchtlingsstrom in die westeuropäischen Länder ausgelöst. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind bis Anfang dieser Woche 874.000 Menschen aus der Ukraine geflüchtet. 50.000 davon werden in Bayern erwartet. Im Landratsamt Nürnberger Land wurde umgehend ein Koordinierungsstab gebildet, der mit den Hilfsorganisationen, Rettungskräften und Wohlfahrtsverbänden in Kontakt steht, um die Ressourcen zu bündeln und auf alles vorbereitet zu sein. Der Landkreis steht mit den Städten und Gemeinden im Dialog. Ziel ist es, Notunterkünfte vorzubereiten und Hilfsangebote zu koordinieren. Schon jetzt haben sich Bürger*innen gemeldet, die Spenden, Wohnraum oder anderweitig Hilfe für die Kriegsflüchtlinge zur Verfügung stellen möchten.
„Wir setzen hier ein Zeichen für Solidarität, Freiheit und Demokratie. Die Aufnahme und Unterstützung der Geflüchteten aus der Ukraine muss schnell und wirksam organisiert werden. Ich bin froh und beeindruckt, mit welcher Hilfsbereitschaft und Offenheit Bürgerinnen und Bürger sofort auf das Landratsamt zugegangen sind, um ihre Hilfe anzubieten“, äußert sich Landrat Armin Kroder.
Das WinWin Freiwilligenzentrum stellt seine Freiwilligendatenbank zur Verfügung: Wenn sich Bürger*innen ehrenamtlich für die Geflüchteten engagieren möchten, können sie sich dort eintragen. Voraussichtlich werden hier vor allem Dolmetscherleistungen, Begleitungen in Alltagssituationen wie bei Behördengängen, Einkauf oder Arztbesuchen und die Betreuungen von Einzelpersonen bei der Erstorientierung benötigt.
Auch Wohnraumangebote können an WinWin gerichtet werden. Weitere Informationen dazu unter Landkreis Nürnberger Land: Ukrainehilfe https://landkreis.nuernberger-land.de/index.php?id=7206. Sobald konkreter Bedarf besteht, wird sich das Landratsamt mit den Bürger*innen, die sich gemeldet haben, in Verbindung setzen und das Vorgehen abstimmen. Auch das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration hat eine Homepage zur Erfassung und Organisation von Geldspenden, Sachspenden, Wohn- und anderen Hilfsangeboten ins Leben gerufen; diese ist erreichbar unter https://www.stmi.bayern.de/mui/ukraine_hilfe/index.php
Das Amt rät von Transporten in die Ukraine auf Eigeninitiative und von der Unterbringung von Geflüchteten in Privaträumen ohne vorherige Abstimmung mit den zuständigen Behörden ab. Dies ist wichtig, damit die Hilfen und die Unterbringung ordnungsgemäß und auch dem Rechtsrahmen entsprechend organisiert werden können.
Landrat Kroder bedankt sich für die vielfältigen lokalen Hilfsangebote und ruft zur gemeinsamen Solidarität mit den Menschen auf, die in ihrer Heimat unter dem furchtbaren Krieg leiden oder sich auf der Flucht befinden.
NÜRNBERGER LAND (lra)