Schwarzachklamm
Zu Bayerns schönsten Geotopen zählt das Naturschutzgebiet Schwarzachschlucht an der südlichen Grenze des Lorenzer Reichswaldes, das man auch Schwarzachklamm nennt. Auf mehr als zwei Kilometern Länge hat sich hier die Schwarzach schluchtartig in den Burgsandstein eingeschnitten und dabei schräg geschichtete Sandsteine und Tonzwischenlagen ebenso zu Tage gefördert wie vielfältige Erosions- und Verwitterungsformen. Auffällig sind die vielen löchrigen Stellen, die teilweise netz- oder wabenförmige Verwitterungsformen zeigen – diese für Sandsteine typischen Verwitterungen werden auch Bröckellöcher genannt. Die Schwarzachschlucht endet im Osten südlich des Schwarzenbrucker Ortsteiles Gsteinach nahe dem Naturschutzgebiet Schwarzenbrucker Moor und im Westen am Brückkanal.
Die gesamte Schlucht ist seit 1936 ein ausgewiesenes, 41 Hektar großes Naturschutzgebiet. Der Hauptgrund für die Unterschutzstellung ist der Reichtum an Moosen. Ergänzend sind unmittelbar am Fluss Erlen-Auwälder und an den Hängen Mischwälder mit Buchen-, Kiefern- und Fichtenbesatz zu finden. Am Nordufer des Flusses führen Wanderwege sowie ein geologischer Lehrpfad mit Hinweistafeln durch die Schlucht.
Musik
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Philharmenka: Durchs Schwarzachtal
Anreise
Parkmöglichkeiten befinden sich beim Ausflugslokal Brückkanal und dem Schwarzenbrucker Plärrer. Mit dem ÖPNV (VGN) erfolgt die Anreise mit der S-Bahn Linie 3, Haltestelle Ochenbruck. Von dort sind es etwa 20 Gehminuten bis zum Anfang der Schlucht.
Albrecht Frister
(12. Januar 1933 – 20. Januar 2022)
Albrecht Frister hat 36 Jahre die Kommunalpolitik seiner Heimatgemeinde Schwarzenbruck geprägt wie kein anderer. In dieser Zeit sammelte der gebürtige Ochenbrucker einen immensen Wissensschatz. Denn wenn man auf die Amtszeit von Albrecht Frister zurückblickt, sieht man wie vielschichtig und breitgefächert sein Arbeitsspektrum war. Gleich das erste Drittel seiner Amtsperiode war geprägt durch die Gemeindegebietsreform. Bei der zwischen 1970 bis 1972 durch die Eingliederung der Ortsteile Altenthann, Lindelburg und Pfeifferhütte sowie Rummelsberg die jetzige Gemeinde Schwarzenbruck entstand. Er führte alle Ortsteile zu einer Gemeinschaft zusammen und traf seine Entscheidungen mit Weitblick. Als Erster Bürgermeister stand für ihn das Gemeinwohl immer im Vordergrund. Er setzte auf seine Menschenkenntnis und sein gutes Fingerspitzengefühl um eine angenehme Atmosphäre, auch bei schwierigen Situationen und Entscheidungen, zu schaffen.
In seiner Ära prägte er die Entwicklung Schwarzenbrucks nachhaltig und setzte sich stark für den Verein Naherholungsgebiet Lorenzer Reichswald ein. Als erste Maßnahme des Vereins wurde der Wanderweg durch die Schwarzachklamm zum Brückkanal mit Stegen und Brücken erschlossen.
Doch Albrecht Frister war nicht nur heimatverbundener Kommunalpolitiker, er war auch überzeugter Europäer. Schon in den 70er Jahren trieb er die Beziehungen zu andern europäischen Kommunen voran. Auf seine Initiativen gründen die heutigen Partnerschaften mit Gufidaun in Südtirol, Urretxu in Spanien, Kecel in Ungarn und Geyer im Erzgebirge. Bis zuletzt hielt er gute Kontakte zu den Partnergemeinden und besuchte die Gemeinden in regelmäßigen Abständen immer wieder.
Albrecht Frister hatte zahlreiche Ämter inne und erhielt einige besondere Ehrungen. So wurde er 1990 erster Vizepräsident des Bayerischen Gemeindetages und gehörte von 1994 bis 1997 dem Bayerischen Senat für Gemeinden und Gemeindeverbände an. Weiterhin war er unter anderem Mitglied im Bayerischen Gemeindetag, Verbandsvorsitzender und maßgeblicher Mitbegründer des KZV Schwarzachgruppe, Vorstandsmitglied und Mitinitiator des Naherholungsvereins Lorenzer Reichswald sowie Verwaltungsrat der AKDB.
Als besondere Ehrungen erhielt Albrecht Frister das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Silber. Für sein Engagement in der Städtepartnerschaft zwischen Schwarzenbruck und Kecel wurde ihm der Verdienstorden der ungarischen Republik in Gold verliehen. Von seiner Heimatgemeinde wurde er zum Altbürgermeister und Ehrenbürger ernannt. Besonders stolz war Albrecht Frister jedoch auf zwei spezielle Ehrungen, die ihm zu Lebzeiten zuteilwurden. So wurde zum einen die Zweifachsporthalle an der Grundschule Albrecht-Frister-Halle getauft. Zum anderen benannte man 2020 den Wanderweg durch die Schwarzachklamm, für dessen Erschließung er sich so sehr eingesetzt hatte, nach ihm.
Der Ochenbrucker war eine geachtete und respektierte Person, nicht nur im Landkreis Nürnberger Land, auch über dessen Grenzen hinaus. Albrecht Frister hat Schwarzenbruck ein Gesicht gegeben und aufrechte Kommunalpolitik gelebt. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und sorgte über Jahrzehnte für das Wohl seiner Mitmenschen. Durch seine offene, gerechte und soziale Einstellung, seine Sachkunde und sein Verständnis erfuhr er große Anerkennung sowohl in der gesamten Bürgerschaft als auch im Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung. Er hat eine Lebensleistung vollbracht, die uns zur Erinnerung verpflichtet. Er war eine Institution und prägte eine Ära in Schwarzenbruck.
Offizielle Eröffnung des Albrecht-Frister-Wanderweges
Im Oktober 2021 konnte der Albrecht-Frister-Wanderweg durch die Schwarzachklamm endlich offiziell eröffnet werden. Nach pandemiebedingten Terminverschiebungen war es dann soweit: Unser Erster Bürgermeister Markus Holzammer konnte mit seinen Amtsvorgängern, den beiden Altbürgermeistern Albrecht Frister und Bernd Ernstberger den Wanderweg offiziell einweihen. Der Wanderweg durch das Schwarzachtal trägt seit Februar 2020 den Namen von Albrecht Frister.
Verein Naherholungsgebiet Lorenzer Reichswald und Umgebung e. V. (NEVL)
Der Schwarzenbrucker Altbürgermeister Albrecht Frister hat sich schon Ende der 1960er Jahre für das Naherholungsgebiet Lorenzer Reichswald und die Wanderwege durch die Schwarzachklamm stark engagiert. So wurde auf seine Initiative hin im Oktober 1969 der Verein Naherholungsgebiet Lorenzer Reichswald und Umgebung e.V. gegründet. Dessen Ziel es war und immer noch ist, die Kulturlandschaft rings um Nürnberg und Fürth für Erholungssuchende zu erschließen sowie wertvolle Landschaftsbestandteile hervorzuheben und zu pflegen.
Als erste Maßnahme erschloss der Naherholungsverein dann auch den Wanderweg entlang der Schwarzach durch die Schwarzachschlucht bis zum Brückkanal, der seit 2020 den Namen Albrecht-Frister-Wanderweg trägt. Hierfür baute man auch alle notwendigen Stege und Brücken. Die Gemeinde Schwarzenbruck baut hierfür alle notwendigen Brücken und Stege und erhielt zum weiteren Ausbau einen Zuschuss vom Naherholungsverein in Höhe von rund 100.000 Euro.
Der Verein ist ein Zusammenschluss von Gemeinden und Landkreisen im westlichen Mittelfranken zur Schaffung von Naherholungseinrichtungen im Lorenzer Reichswald und seiner Umgebung, z.B. Wanderwege, Radwanderwege, Wald- und Naturlehrpfade, Ruhe- und Spielplätze. Die Geschäftsstelle ist beim Rechtsamt der Stadt Nürnberg angesiedelt.