Albrecht Frister hat 36 Jahre die Kommunalpolitik seiner Heimatgemeinde Schwarzenbruck geprägt wie kein anderer. In dieser Zeit sammelte der gebürtige Ochenbrucker einen immensen Wissensschatz. Denn wenn man auf die Amtszeit von Albrecht Frister zurückblickt, sieht man wie vielschichtig und breitgefächert sein Arbeitsspektrum war. Gleich das erste Drittel seiner Amtsperiode war geprägt durch die Gemeindegebietsreform. Bei der zwischen 1970 bis 1972 durch die Eingliederung der Ortsteile Altenthann, Lindelburg und Pfeifferhütte sowie Rummelsberg die jetzige Gemeinde Schwarzenbruck entstand. Er führte alle Ortsteile zu einer Gemeinschaft zusammen und traf seine Entscheidungen mit Weitblick. Als Erster Bürgermeister stand für ihn das Gemeinwohl immer im Vordergrund. Er setzte auf seine Menschenkenntnis und sein gutes Fingerspitzengefühl um eine angenehme Atmosphäre, auch bei schwierigen Situationen und Entscheidungen, zu schaffen.
In seiner Ära prägte er die Entwicklung Schwarzenbrucks nachhaltig und setzte sich stark für den Verein Naherholungsgebiet Lorenzer Reichswald ein. Als erste Maßnahme des Vereins wurde der Wanderweg durch die Schwarzachklamm zum Brückkanal mit Stegen und Brücken erschlossen.
Doch Albrecht Frister war nicht nur heimatverbundener Kommunalpolitiker, er war auch überzeugter Europäer. Schon in den 70er Jahren trieb er die Beziehungen zu andern europäischen Kommunen voran. Auf seine Initiativen gründen die heutigen Partnerschaften mit Gufidaun in Südtirol, Urretxu in Spanien, Kecel in Ungarn und Geyer im Erzgebirge. Bis zuletzt hielt er gute Kontakte zu den Partnergemeinden und besuchte die Gemeinden in regelmäßigen Abständen immer wieder.
Albrecht Frister hatte zahlreiche Ämter inne und erhielt einige besondere Ehrungen. So wurde er 1990 erster Vizepräsident des Bayerischen Gemeindetages und gehörte von 1994 bis 1997 dem Bayerischen Senat für Gemeinden und Gemeindeverbände an. Weiterhin war er unter anderem Mitglied im Bayerischen Gemeindetag, Verbandsvorsitzender und maßgeblicher Mitbegründer des KZV Schwarzachgruppe, Vorstandsmitglied und Mitinitiator des Naherholungsvereins Lorenzer Reichswald sowie Verwaltungsrat der AKDB.
Als besondere Ehrungen erhielt Albrecht Frister das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Silber. Für sein Engagement in der Städtepartnerschaft zwischen Schwarzenbruck und Kecel wurde ihm der Verdienstorden der ungarischen Republik in Gold verliehen. Von seiner Heimatgemeinde wurde er zum Altbürgermeister und Ehrenbürger ernannt. Besonders stolz war Albrecht Frister jedoch auf zwei spezielle Ehrungen, die ihm zu Lebzeiten zuteilwurden. So wurde zum einen die Zweifachsporthalle an der Grundschule Albrecht-Frister-Halle getauft. Zum anderen benannte man 2020 den Wanderweg durch die Schwarzachklamm, für dessen Erschließung er sich so sehr eingesetzt hatte, nach ihm.
Der Ochenbrucker war eine geachtete und respektierte Person, nicht nur im Landkreis Nürnberger Land, auch über dessen Grenzen hinaus. Albrecht Frister hat Schwarzenbruck ein Gesicht gegeben und aufrechte Kommunalpolitik gelebt. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und sorgte über Jahrzehnte für das Wohl seiner Mitmenschen. Durch seine offene, gerechte und soziale Einstellung, seine Sachkunde und sein Verständnis erfuhr er große Anerkennung sowohl in der gesamten Bürgerschaft als auch im Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung. Er hat eine Lebensleistung vollbracht, die uns zur Erinnerung verpflichtet. Er war eine Institution und prägte eine Ära in Schwarzenbruck.