Unterstützung durch Burgthann, Feucht und Schwarzenbruck

F.U.N. heißt abgekürzt das Projekt „Fledermäuse – (Un-)heimliche Nachtjäger finden, schützen – beraten“ der Regionalgruppe Feucht des Landesbunds für Vogelschutz (LBV).

Es läuft seit Anfang 2019 und Ziel ist es, bisher unbekannte Fledermausquartiere (Winterquartiere und Wochenstuben) im Landkreis zu finden, zu dokumentieren und in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Eigentümern zu sichern. Denn seit den 1950er Jahren sind die Fledermausbestände in Deutschland auf rund 10% dramatisch zurückgegangen. Viele ihrer Quartiere wurden unwissentlich zerstört, wenn Gebäude saniert, Hohlräume versiegelt oder alte Bauten abgerissen wurden. In unseren Wirtschaftswäldern findet man nur noch selten alte Bäume und stehendes Totholz – und auch die Nahrungsgrundlage für die Fledermaus schwindet durch den Rückgang der Insekten.

Ziel von F. U. N. ist die Erkundung bisher noch nicht offiziell erfasster Fledermausvorkommen im südlichen Landkreis Nürnberger Land. Es soll bei vermuteten Fledermausquartieren sowohl in öffentlichen Gebäuden, Kirchen, aber auch bei Privatpersonen zum Einsatz kommen. Einige Fledermausquartiere konnten bereits durch Begehungen lokalisiert werden, so z.B. an den Evangelischen Kirchen in Feucht, Leinburg und Rummelsberg und bei Privatgebäuden. Bei weiteren Objekten sind bereits Begehungen vereinbart, denn „Fledermäuse sind höchst interessante und schützenswerte Tiere“, so Projektleiter Heinz Neudert.

Nach den Begehungen und vorhandenen Hinweisen auf Fledermausvorkommen sollen durch das Projekt F. U. N. gesicherte Daten über die Art der Fledermäuse und deren Anzahl ermittelt werden, die der der Koordinierungsstelle für den Fledermausschutz an der FAU-Erlangen zur Verfügung gestellt werden und so die langfristige Bestandsentwicklung der Fledermäuse in Bayern dokumentieren helfen. Um die Bestimmung der jeweiligen gefundenen Arten wissenschaftlich belegbar zu machen, hat sich die LBV RG Feucht für 4000 € einen Bat-Logger mit Unterstützung von Förderern angeschafft. Der Bat-Logger ist ein automatisiertes Aufnahmesystem für Fledermausrufe. Die Ultraschalllaute der Fledermäuse werden unverfälscht und in bester Audioqualität in Echtzeit aufgezeichnet. Der Bat-Logger kann auch als Fledermausdetektor eingesetzt werden, wo dann über das integrierte GPS jedem Ruf die Koordinaten der Aufnahme zugeordnet werden. Projektleiter „Batman“ Heinz Neudert und Bernd Michl vom LBV dankten dazu den vier größten Förderern der Anschaffung:  Herrn Gerhard Kobl für die LBV Stiftung Bayerisches Naturerbe  sowie Bürgermeister Heinz Meyer (Burgthann), 2. Bürgermeisterin  Jenny Nyenhuis (Schwarzenbruck) und Marktgemeinderat Herbert Bauer (Feucht) für die Zuwendungen dieser drei Kommunen.

Besondere Unterstützung erhielt das Projekt F.U.N. durch die AWO Senioreneinrichtung Faberschloss in Schwarzenbruck. Denn deren Leiter Herbert Müller hat dem LBV einen nicht mehr gebrauchten Außenkeller als Fledermausquartier zur Verfügung gestellt. Zudem befindet sich im historischen Teil des Faberschlosses eine Wochenstube der Zwergfledermaus. Daher wurde der AWO für ihre Unterstützung zum Schutz der heimischen Fledermausarten im Rahmen der Feierstunde offiziell die Fledermausplakette des Landesbunds für Vogelschutz verliehen.

Gleichzeitig wurde im Faberschloss eine 14-tägige Fledermausinformationsausstellung des Landesamts für Umwelt im Beisein von Bettina Cordes, der für Stadt und Landkreis Nürnberg zuständigen Fledermausbeauftragten der Fledermauskoordinationsstelle Nordbayern, eröffnet.

Die Ausstellung ist vom 29.2. bis 15.3. geöffnet und für die Allgemeinheit täglich von 9 bis 18 Uhr in der AWO-Senioreneinrichtung „Faberschloss“, Dürrenhembacher Str. 15, 90592 Schwarzenbruck zugänglich.

Bei Fragen zum Thema Fledermäusen und möglichen Sichtungen steht Heinz Neudert, Fachberater für Fledermausschutz i.A. des Bayer. Landesamtes für Umwelt, gerne zur Verfügung:  Tel.: 09183/950746 oder Email: Heinz.Neudert@t-online.de

Foto Zwergfledermaus- Fütterung: Die Zwergfledermaus ist die bei uns am häufigsten vorkommende Art. Dieses Exemplar mit den Namen „Thea“ war verletzt (zerrissene Flughaut) in Nürnberg aufgefunden worden und wurde von „Batman“ Heinz Neudert bis zur Gesundung gepflegt – hier gefüttert mit Mehlwürmern

Foto Übergabe Plakette/Bat-Logger: V.l.n.r. Heinz Neudert mit Bat-Logger, Bettina Cordes, Bernd Michl, Heimleiter Herbert Müller, Bürgermeister Heinz Meyer und 2. Bürgermeisterin Jenny Nyenhuis.